Ohne Fußbodenheizung kein warmer Boden? Auch hier ist Strahlungswärme gesünder!

Frage:
Meine Frau meint, gegen kalte Füße und auch wegen der Kinder wäre eine Fußbodenheizung im Bad unerlässlich, stimmt das?

Antwort:
Nein, auch wenn das noch so viele Leute meinen! Ein vernünftiges Heizsystem wärmt die Bausubstanz und alles, was im Haus steht und liegt, durch Strahlungswärme. Im Beharrungszustand des Heizbetriebs wird alles, auch der Fußboden im Bad auf das gleiche hohe Temperatur erwärmt. Kalte Böden oder auch nur Wände gibt es nicht und eben auch keine kalten Füße als Folge kalter Böden.
Wenn Fußbodenheizungen die Böden über dieses Temperaturniveau aufheizen, reißen die Fugen der keramischen Bodenbeläge noch stärker als ohnehin. Eindringendes Badewasser samt der Chemie diverser Reinigungszusätze kann im Bodenaufbau und an (meist) nachlässig verlegten Heizrohren Schaden anrichten. Nicht sofort, aber nach Jahren, wenn der Bauherr (endlich!) keine Bauschadenprobleme mehr haben möchte.

Hintergründliches:
Die Ängstlichkeit junger Mütter wegen der Erstgeborenen treibt bisweilen Blüten: 32°C im Badezimmer werden wegen des Wickeltisches öfter gefordert. Das reicht Chirurgen bei der Arbeit am offenen Brustkorb. Zum Kinderwickeln würde die Hitze unerträglich für alle Beteiligten.

Die Fußbodenheizerei berührt auf den gleichen Ängsten. Dabei hat jeder tausendfach erlebt, dass Baden oder Duschen den Kreislauf anregt, ja selbst die kalte Dusche nach dem heißen Bad nie zu kalten Füßen führt. Kalte Füße, die sich Kinder im Schnee holen, erfordern keinen heißen Fußboden. Trockenreiben oder warm baden mag wirklich helfen.

„Gut,“ meinte die Frau eines Architekten, „dann will ich wenigstens unter der Dusche eine Heizschlange. Ich will nicht auf kalten Boden treten!“ Es ging der Dame nur ums Rechthaben – ich will, ich will nicht:
Wann immer eine Dusche aufgedreht wird, erwärmt sich der Boden ebenso schnell wie er richtig nass wird!