Antwort: knapp 100 Prozent!

Dieser Wert steht hier nicht als modische Floskel (hundert-pro-!), sondern
als Antwort auf eine Prozentfeilscherei, mit der die Heizungsindustrie ihre veraltete,
staubaufwirbelnde Luftheizerei rechtfertigen will. Heizleisten wandeln die Wärme aus einem
Zentralheizsystem physikalisch-zwangsläufig in Strahlungswärme um.

Hintergründliches: Die Frage geht auf eine geschickte Manipulation der Verfechter luftheizender
Technik zurück, die sich von strahlungsintensiver Heiztechnik immer stärker bedrängt
sehen.
Seit man sie vor rund hundert Jahren „Radiatoren“ erfunden hatte, bieten sie einen naturgesetzlichen
Strahlungsanteil an der Wärmeabgabe von etwas mehr als 50%. Der Rest der Wärme
wird konvektiv, also an vorbeiströmende Luft abgegeben. Zeitweise war es Mode, die
Heizkörper mit Silberbronze zu streichen. Dadurch sank der Strahlungsanteil unter die Hälfte
der Gesamtwärmeabgabe. Dies wurde erkannt und abgeschafft, bleibt jedoch unbedeutend.
Von vornherein war der konvektive Anteil an der Wärmeabgabe verantwortlich für das unangenehme
Luftheizungsklima von Radiatoren, das vom Volksmund als die berüchtigte „trockene
Zentralheizungsluft“ bezeichnet und kritisiert wurde.
Die Hersteller der überholten und längst unhaltbar gewordenen Radiatoren versuchen nun
mit uralten Laborwerten die Volksmeinung zu manipulieren. Sie sagen, der Strahlungswärme-
Anteil betrage 55%, und überlassen sehr geschickt einem auf demokratisch-mehrheitliche
Wertung dressierten Publikum das Urteil. Dass eine durch Abstimmen ermittelte Meinungsmehrheit
als absolut gilt, wenn die 50 Prozentmarke überschritten ist, stellt das spekulative
Ziel dieser Finte dar. Nicht wenige fallen darauf herein.
Geradezu pseudophilosophisch wird zusätzlich verbreitet, dass hundertprozentige Strahlungswärmeabgabe
bei Anwesenheit von Luft nicht möglich sei. Was für orthodoxe Heizkörper
auch kein Mensch bestreiten wird. Damit lässt sich aber weder die tatsächliche vollkommene
Strahlungswirkung der Heizleisten widerlegen, noch die effektive Annehmlichkeit von Strahlungsklima,
das Heizleisten so unübertrefflich schaffen. Die warmen Wände und die kühle und
staubfreie Atemluft bewirken den spürbaren Unterschied zwischen strahlungsintensiver und
luftheizender Technik.
Glatte Heizplatten unterscheiden sich hinsichtlich des unangenehmen Raumklimas und speziell
wegen des hohen Staubgehaltes der Atemluft ebenso wenig von Radiatoren, wie berippte
Heizplatten, Konvektoren, oder auch sog. Flächenheizungen, wie man Fußbodenheizungen
neuerdings nennt.
In Richtung dieser Manipulation zielt auch der neue Produktname für Heizkörper: Wärmekörper.
Kein sprachlicher Unsinn ist groß genug, wenn er nützt. Als eine Energieart kann
Wärme nie zum Körper werden. Nichts anderes bedeutet im Deutschen der Begriff. Das Unwort
soll den untauglichen Heizkörper dem Klang nach in die Nähe der lebensnotwendigen
Wärmestrahlung bringen.
So manipuliert man Luftheizerei zu Strahlungswärme um:
Ab 51 % hat der Strahlungsanteil die absolute Mehrheit