Antwort: Ja! Dachflächen verlaufen ja nicht bis zum Fußboden schräg. Im unteren senkrechten
Wandabschnitt haben Heizleisten ihren Platz. Die aufsteigende Luft aus den Heizleisten
(Prozessluft, so der Fachausdruck) folgt zunächst erst dem senkrechten, dann dem schrägen
Wandabschnitt und gibt dabei ihren Wärmeinhalt an die Wand ab.

Hintergründliches: Meist wird mit dieser Frage ein Hinweis auf die sehr leichten Wände
üblicher Dachausbauten verbunden und bezweifelt, dass deren geringe Wärmespeicherfähigkeit
die Wirkung der Heizleisten zustande kommen ließe. Wo Heizleisten heizen, spielt es
keine Rolle, ob massiv oder leicht gebaut wurde. Das Raumklima ist im Winter bei beiden
Bauweisen gleich gut.
Im Sommer dagegen kann sich ein wesentlicher raumklimatischer Unterschied ergeben. Die
massive Substanz dicker Mauern erwärmt sich auch bei anhaltenden Hitzeperioden nur wenig.
Entsprechend niedrig bleibt die Strahlungstemperatur der Mauern. Trotz hoher Lufttemperatur
empfindet man daher angenehme Kühle hinter massiven Mauern.
Leichtbauwände und Dachschrägen nehmen infolge ihrer geringen Wärmespeicherfähigkeit
sehr rasch die Temperatur warmer Sommerluft an, ganz besonders wenn geöffnete Fenster für
Luftdurchzug und stetigen Wärmenachschub sorgen. Zur hohen Lufttemperatur kommt dann
auch noch die erhöhte Strahlungstemperatur der erwärmten Leichtbauwände. Der sehr treffende,
volkstümliche Ausdruck für diesen raumklimatischen Zustand lautet: Barackenklima.