Die Physik spielt sich innerhalb dieses Gehäuses ab.
Physik daran ist die Dynamik des Luftstromes, und zwar zunächst beginnend am unteren Rand der Lamellen, dann um das Kernrohr, weiter oberhalb der Lamellen, um die Deckbrettkante herum, nach hinten(!) an die Wand und schließlich daran empor.
Das Besondere ist der Ablauf dieser Strömung.
Zwischen den vom Heizwasser des Kernrohres heißen Lamellen erwärmt sich die dünne Luftschicht, erfährt Auftrieb und setzt sich vom unteren Rand der Lamellen an in eine Aufwärtsbewegung. Das Kernrohr engt den Querschnitt ein, die Geschwindigkeit der Luft nimmt zu, deren Druck fällt dadurch minimal, von der Seite strömt kältere Luft zu, füllt den Querschnitt erneut, wird gleichzeitig infolge der Temperaturzunahme beschleunigt und es kommt, im Seitenprofil betrachtet, zu einer Strahlkontraktion nach dem Verlassen der Lamellen-Zwischenräume. Die Luftstrählchen aus den Spalten zwischen den Lamellen sind aus der Vorderansicht noch voneinander getrennt und strömen nebeneinander zur Vorderkante des Deckbretts.
Dort angekommen werden sie gleichsam flachgedrückt und es mischen sich die dünnen heißeren Kernströme mit den kälteren Randzonen. Ein ziemlich gleichmäßig temperierter nur knapp fünf Millimeter dicker Luftschleier biegt sich nun um die Vorderkante des Deckbretts und strömt aufwärts rückwärts an die Wand an der die Heizleiste montiert ist. Diese Dynamik verläuft zwar natürlich, aber keineswegs augenfällig. Und sie erklärt dem Verständigen, wieso also das Deckbrett so breit gehalten ist, aber auch weitere konstruktive Einzelheiten des Gehäuses meiner Heizleisten.
Ein Luftaustritt direkt an der Wand verursacht unweigerlich Schwärzungen oberhalb der Heizleiste!
Die Temperatur des thermisch egalisierten und bildlich geglätteten Luftstroms ist niedriger als die der noch einzelnen Strählchen. Ein zu heißer und nicht gleichmäßig temperierter Luftstrom, der an zu schmalen Deckprofilen umschlug, war die Ursache von Schwärzungen der Wände über US-amerikanischen Heizleistenmodellen und an zu schmalen Heizleisten deutscher Wettbewerber. Vom Unterschied der Temperaturen zwischen Luftströmen und Wänden hängt die mögliche Schwärzung der Wände ab. Physiker nennen den Vorgang Thermodiffusion. Über Heizleisten mit zu schmalen Deckprofilen schlagen sich Staubpartikel aus ungleichmäßig warmer Luft an der kühleren Wand nieder.
Bei meinen Heizleisten ist die Thermodiffusion konstruktiv soweit verringert, daß sie nicht mehr auffällig wird.
Ganz einfach!
Quelle: Text von Alfred Eisenschink, Auszug aus „Hintergründiges zum Design der san•cal Heizleisten“
Vollständiger Text „Hintergründiges zum Design der san•cal Heizleisten“ hier zum Download.