Ist „Schön warm“ gut genug? Gesundes Raumklima besteht aus viel mehr!

Frage:
Was heißt „gesundes Heizen, gesunde Wärme?“ Ich will nur nicht frieren, dann bin ich schon zufrieden.

Antwort:
Diese Anspruchslosigkeit widerspricht der allgemeinen Lebenserfahrung. Allein aus existentiellen Gründen kann sich der Mensch nicht mit Minimalansätzen dieser Art begnügen. Bei der Ernährung hieße das, „nur nicht Hungern“ und würde bedeuten, es gibt keine Probleme, wenn nur Verdauliches den Magen füllt.

Die Qualität des künstlichen Raumklimas

Die Qualität des künstlichen Raumklimas, das wir durch Heiztechnik bestimmen, ist heute jedermann bewusst. Andernfalls gäbe es nicht soviel Begeisterung für die Strahlungswärme des guten alten Kachelofens und nicht soviel Ablehnung für „Zentralheizungsluft“. Der Kachelofen wärmt mit seinen Infrarotstrahlen bekanntlich bis auf die Knochen und lässt dabei die Atemluft kühl, trocken und staubfrei.
Herkömmliche Zentralheizungen benützen dagegen die Raumluft als Heizmedium, wälzen sie um und befrachten sie mit Staub. Dass sich daraus Krankheiten ergeben, etwa durch Inhalationsallergene, liegt nicht nur auf der Hand, es gilt als erwiesen.

Gelingt es nun einer Heiztechnik ähnlich strahlungsintensiv zu wirken wie der Kachelofen, also ebenfalls Wände, Möbel zu erwärmen, und die unerlässliche Abkühlung des menschlichen Körpers auf einen, dem Wohlbefinden zuträglichen Maß zu halten und zusätzlich die Atemluft unbewegt und damit staubfrei zu lassen, so kann man das Verfahren insgesamt als gesundes Heizen bezeichnen. Insofern gibt es also eine gesunde Heiztechnik, die im Gegensatz zu anderen Techniken nicht krank macht.

Allergien und die Winterdepression

Außer den Allergien macht sich in jüngster Zeit ein anderes Symptom bemerkbar, die Winterdepression. Immer mehr Menschen zeigen während der Wintermonate eine depressive Grundstimmung mit Begleiterscheinungen, die von Lustlosigkeit bis zum Selbstmord reichen. Zunächst wurde dafür das in der kalten Jahreszeit stark reduzierte Sonnenlicht verantwortlich gemacht und als
Therapie die Lichtdusche eingesetzt. Der Patient blickt dabei zehn bis fünfzehn Minuten auf eine sehr helle Lichtfläche.

Bei weiterem Forschen nach den Krankheitsursachen hat man auch den winterlichen Mangel an Sonnenwärme erkannt und der daraus resultierende Rat zur häuslichen Selbsttherapie lautet: In der Wohnung alle Lichter einschalten, alle Räume voll heizen(!) und Licht und Wärme möglichst in sommerlicher Kleidung genießen.
Einen deutlicheren Hinweis auf die Wichtigkeit vernünftigen Heizens kann es nicht geben.

Selbstverständlich soll nicht außer Acht gelassen werden, dass auch noch andere Aspekte Depressionen fördern und das nicht nur im Winter. So können getönte Fensterscheiben das Sonnenlicht filtern und verändern. Dazu kommt falsches oder künstliches Belüften und Klimatisieren, das die Luftqualität, deren natürlichen Wassergehalt und gelegentlich sogar den Luftdruck verändert.
Dazu gehören auch unmenschliche Grundrisse von Häusern und Wohnungen, die Menschen das Gefühl der Ausgesetztheit anstatt der Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Dessen ungeachtet bleibt die Heiztechnik die Komponente mit der größten Wirkung auf die Wohnqualität.


Hintergründliches:

Die Reduktion des Anspruches auf „nur nicht Frieren“ in Bezug auf das Raumklima erweist sich nicht als Ausdruck von Bescheidenheit, sondern hat als psychologische Ursache eher das Nicht-Wissen-Wollen aus Angst vor dem Konflikt. Wissen vermittelt Werte und zwingt in der Folge zur Entscheidung und sei es nur zur Aufgabe von Vorurteilen.