Antwort: Das deutsche Handwerk hat keine nennenswerte Erfahrung mit strahlungsintensiver
Heiztechnik.
Antwort: Nein! Gute Heizleisten sind so konstruiert, dass selbst dicht anstoßende Möbel die
Funktion nicht beeinträchtigen.
Wenn große Möbel, wie Schränke, Anrichten oder Kommoden an Außenwänden stehen
(müssen!), verhindert die spezielle Heizwirkung gerade der Heizleisten, dass die
Außenwandabschnitte hinter diesen Möbelstücken auskühlen und feucht werden. Kaltfeuchte
Wände führen zu Schwarzschimmel-Wachstum. Sporen dieses Pilzes gefährden die
Gesundheit. Die Feuchtigkeit ruiniert sehr rasch die Möbel und deren Inhalt. Möbel vor Heizleisten hingegen bleiben
trocken ohne dass die Erwärmung des Raumes dadurch beeinträchtigt wird: Der indirekte
Heizvorgang der Außenwand spielt sich hinter den Möbeln ungehindert ab.
Hintergründliches: Der Bauschaden-Experte Raimund Probst fordert aufgrund seiner Erfahrung
mit verschimmelten Wohnungen, die seit Beginn der Energie-Spar-Hysterie geradezu
zum unsozialen Standard ausgerechnet der Sozialwohnungen geworden sind, ein totales Möblierungsverbot
für Außenwände. Dies sollte zuerst bei der Architektenausbildung gelehrt
werden, damit künftig der Unfug der Total- und Großmannssucht-Wohnräume wieder unterbleibt.
Mehrzellige Wohnräume bringen nicht nur mehr Wohnqualität, sondern eben
wieder Stellfläche vor den raumteilenden Innenwänden.
Antwort: Ja, aber nur mit Pufferspeicher und entsprechender Regelung!
Holz und auch alle anderen Festbrennstoffe lassen sich beim Verbrennen
feuerungstechnisch nur sehr schlecht regeln. Es ist praktisch unmöglich, das Feuer dem jeweiligen
Leistungsbedarf exakt anzupassen. Besondere Schwierigkeit bereiten die kleinen Leistungsabgaben,
die am Anfang und gegen Ende der Heizperioden nötig sind.
Wir empfehlen Ihnen beim Einsatz von Festbrennstoff-
Kesseln entsprechende Pufferspeicher vorzusehen, damit der Kessel möglichst mit Vollast
betrieben werden kann. Alleine aus Gründen der Emissionsminderung ist ein Teillastbetrieb
auf Dauer nicht tragbar. Bisher ist die Messpflicht durch den Schornsteinfegermeister
nur bei Vollastbetrieb vorgeschrieben, allerdings wird in Bayern auch schon
der Teillastfall gemessen.
Im Teillastfall können jedoch die Feuerstätten, da dann das Gebläse außer Betrieb ist, meist
nicht die erforderlichen Werte erbringen, um der Mindestemmissionschutzverordnung zu genügen.
Auf Dauer führt dies dazu, dass diese Feuerstätten stillgelegt werden müssen. In Anbetracht
dieser Tatsachen sollten Sie Pufferspeicher vorsehen.
Der Aufwand für den Einsatz eines Festbrennstoff-Kessels mit Pufferspeicher, erforderlicher Regelungstechnik und aufwendiger Verschaltung steht in keinem Verhältnis zu einer einfachen gas- oder ölbefeuerten Therme!
Man sollte sich nicht zu Sklaven des Festbrennstoff-Kessels machen, der immer zum Nachheizen verlangt!
Antwort: Ja! Dachflächen verlaufen ja nicht bis zum Fußboden schräg. Im unteren senkrechten
Wandabschnitt haben Heizleisten ihren Platz. Die aufsteigende Luft aus den Heizleisten
(Prozessluft, so der Fachausdruck) folgt zunächst erst dem senkrechten, dann dem schrägen
Wandabschnitt und gibt dabei ihren Wärmeinhalt an die Wand ab.
Hintergründliches: Meist wird mit dieser Frage ein Hinweis auf die sehr leichten Wände
üblicher Dachausbauten verbunden und bezweifelt, dass deren geringe Wärmespeicherfähigkeit
die Wirkung der Heizleisten zustande kommen ließe. Wo Heizleisten heizen, spielt es
keine Rolle, ob massiv oder leicht gebaut wurde. Das Raumklima ist im Winter bei beiden
Bauweisen gleich gut.
Im Sommer dagegen kann sich ein wesentlicher raumklimatischer Unterschied ergeben. Die
massive Substanz dicker Mauern erwärmt sich auch bei anhaltenden Hitzeperioden nur wenig.
Entsprechend niedrig bleibt die Strahlungstemperatur der Mauern. Trotz hoher Lufttemperatur
empfindet man daher angenehme Kühle hinter massiven Mauern.
Leichtbauwände und Dachschrägen nehmen infolge ihrer geringen Wärmespeicherfähigkeit
sehr rasch die Temperatur warmer Sommerluft an, ganz besonders wenn geöffnete Fenster für
Luftdurchzug und stetigen Wärmenachschub sorgen. Zur hohen Lufttemperatur kommt dann
auch noch die erhöhte Strahlungstemperatur der erwärmten Leichtbauwände. Der sehr treffende,
volkstümliche Ausdruck für diesen raumklimatischen Zustand lautet: Barackenklima.
Antwort: Heizanlagen laufen heute nicht mehr mit Schwerkraftumlauf.
Antwort: Heizleisten lassen sich problemlos hinter allen modernen Einbauküchen
installieren. Dazu werden die Heizleisten in der Regel ohne Front- und Deckbretter hinter den
Unterschränken der Einbauküchen montiert. Für den Luftzutritt zu den Heizregistern werden
die Möbelsockel mit Langlöchern, Schlitzen, oder auch mit Gittern aus den Küchenmöbel-
Programmen versehen. Die Arbeitsplatten auf den Unterschränken werden um ca. 6 cm breiter
gefertigt und erhalten entlang der Außenwände sogenannte Kühlschrankgitter eingesetzt.
Es ist aber auch möglich, die Arbeitsplatten einfach 3 cm von der Wand abzurücken und auf
den hinteren Rand eine Wischleiste mit ca. 1,5 mal 3 cm Querschnitt hochkant aufzusetzen.
Durch den Spalt dahinter strömt dann die Prozessluft ebenso aus wie durch eingesetzte Gitter
und erwärmt die Außenwände oberhalb der Unterschränke. Die Wischleiste verhindert, dass
etwas in den Spalt fällt oder rollt.
Auch die Außenwand hinter den Oberschränken und darüber bis zur Decke will bedacht sein:
Dieser Wandabschnitt lässt sich warm und trocken und damit schimmelfrei halten, wenn die
Oberschränke vor senkrechte Konterlatten gehängt werden. Die Prozessluft kann so hinter
den Oberschränken bis zur Decke streichen.
Hintergründliches: Küchenmöbel an Außenwänden verhindern bei herkömmlichen
Heizsystemen, dass die Wandabschnitte dahinter vom Raum her erwärmt werden. In
Kalte und feuchte Wände führen sehr schnell zum Schimmelbefall.
Küchen gehören zu den „Nassräumen“ eines Hauses oder einer Wohnung. Beim Kochen,
Braten oder Backen entstehen Wasserdampfmengen, die quantitativ unterschätzt werden.
Hinzu kommen die Dampfmengen aus Spül- und Waschmaschinen sowie aus Kaffee-
Automaten, Toastern, Eierkochern und vielem anderen. Auch das Wasser, welches
Geschirrtücher vorübergehend aufnehmen, wird zu Wasserdampf, wenn die Tücher trocknen.
Damit diese Dampfmengen sich nicht an den Außenwänden niederschlagen, müssen gerade
sie warm gehalten werden. Stoßlüften allein genügt nicht. Völlig falsch wäre es auch, sich auf
die Wärmeentwicklung des Herdes, der Kochplatten oder gar der Beleuchtung zu verlassen.
Wer hierbei am falschen Platz spart, zieht den Schimmelpilz nicht nur an die Wände, sondern
rasch und nachhaltig auch in die Schränke. Doch selbst wenn es noch nicht so weit ist und
der Schimmel hinter den Schränken noch ein Weilchen im Verborgenen blüht, durchsetzen die
gefährlichen Schimmelsporen bereits die Raumluft – ein Umstand, der gerade in der Küche
nicht nur wenig appetitlich ist, sondern empfindliche Menschen tatsächlich krank macht.
Antwort: Der Vorlauf hat sich nur aus alter Gewohnheit der Heizungsleute als Regelgröße ergeben,
nicht aus technischer Notwendigkeit. Im Gegenteil! Es erwachsen daraus sogar erhebliche
betriebstechnische Nachteile.
Wählt man dagegen den Rücklauf als Regelgröße für die Kesselsteuerung, so wirkt die Materialmasse
der gesamten Heizanlage zusammen mit dem Wasserinhalt wie ein puffernder Wärmespeicher.
Kurz aufeinanderfolgende Brennerstarts werden zu langen Laufblöcken zusammengefasst.
Weniger Brennerstarts bedeuten geringeren Schadstoffauswurf, weniger
Kondensation an kalten Heizflächen, in Abgasleitungen oder Schornsteinen und dadurch
längere Lebensdauer dieser wertvollen Anlagen- oder Bauteile.
Antwort: Nur mit einem erheblichen technischen Aufwand.
Wegen der unterschiedlichen Regel-
Charakteristik zwischen Heizleisten und Radiatoren müsste der Heizkessel mit einem für
die Heizleisten geeigneten Regler witterungsabhängig gesteuert werden. Thermostatventile an
den Radiatoren könnten dann das zeitweilig höhere Wärmeangebot drosseln.
Es müsste aber auch die Hydraulik der Misch-Heizanlage neu abgeglichen werden. Weil aber
von alten Zentralheizanlagen fast nie Montagepläne, geschweige denn Berechnungsunterlagen
vorliegen, müssten die Anlagen komplett erfasst und nachgerechnet werden. Der Aufwand
dafür lohnt sich nie.
Steht indessen eine Erneuerung der gesamten Zentralheizung bevor, so kann durchaus
geschoßweise vorgegangen werden. Allerdings sollte der Umbau zügig vollendet werden. Die
raumklimatischen Unterschiede zwischen den strahlungsintensiven Heizleisten und den luftheizenden
Radiatoren machen sich sonst sehr unangenehm bemerkbar.
Hintergründliches: Unser körpereigenes Thermoregulations-System passt die Wärmeabgabe
an die Umgebung mit unterschiedlichen Reaktionen sowohl der Umgebungstemperatur, als
auch der körperlichen Aktivität an. Die Anpassungszeit an geänderte Bedingungen dauert
durchschnittlich zehn Minuten. Geht ein Mensch von einem Raum, der strahlungsintensiv mit
Heizleisten beheizt wird, in einen anderen, in dem ein Radiator die Luft aufheizt, so empfindet
er das Raumklima sofort als zu warm. Im Laufe von zehn Minuten aber passt sich die
Thermoregulation den geänderten Temperaturverhältnissen an und der Mensch findet nun die
Raumtemperatur erträglich, wenn auch weniger angenehm als im Strahlungsklima der
Heizleisten.
Für diese Adaption der Thermoregulation gibt es keinerlei Gewöhnung; das heißt bei jedem
Wechsel des Raumklimas läuft der Anpassungsprozeß im Körper erneut ab. Deshalb wird das
Nebeneinander von Luftheizungs- und Strahlungsklima innerhalb einer Wohnung oder eines
Eigenheimes für die Bewohner schnell zum Dauerstress.
Diese gesicherte Erfahrung ist der Grund dafür, weshalb ein verantwortungsbewusster
Planer solche Anhängsel ablehnen sollte.
Antwort: Nein!
Für sie gibt es technische und rechtliche Gründe.
Strahlungsklima ist gegeben, wenn die Strahlungstemperatur aller
Raumumschließungsflächen über der Lufttemperatur liegt. Dieser Zustand lässt sich nur
erreichen, wenn die Heiztechnik auch die kalten Glasscheiben von Terrassentüren behandelt.
Hergebrachte Heiztechnik glaubt, darauf verzichten zu können. Sie vertraut darauf, dass der
Zentralheizungs-Europäer daran gewöhnt ist, in der Nähe von größeren Glasflächen im Winter
„Kälte“ zu empfinden und dementsprechend längeren Aufenthalt in der Nähe der Scheiben
meidet.
Hergebrachte Heiztechnik entwickelt aber auch in Räumen mit normal großen Fenstern nur
Luftheizungsklima, bei dem die Lufttemperatur über der Oberflächentemperatur der Wände
liegt.
Ganz anders bei strahlungsintensiver Heiztechnik! Dort entsteht in allen Räumen das auffällig
angenehme Strahlungsklima. Erfahrungsgemäß gewöhnen sich die Menschen sehr rasch daran
und sind dann nicht mehr bereit, die sonst übliche Kühle in der Nähe größerer Scheiben
hinzunehmen. Die Terrassentüre ohne Heizzargen würde also zu einer Mängelrüge führen.
Antwort: Die Heizung wird, der Witterung angepasst, bis weit in den Sommer hinein
betrieben werden müssen; in kühlen und nassen Sommern sogar durchgehend. Und nur in
Verbindung mit täglicher kräftiger Stoßlüftung können Wände, Böden und Möbel trocken und
schimmelfrei gehalten werden.
Hintergründliches: Die Gelegenheit zur Querlüftung wird nicht nur in Einliegerwohnungen
häufig vernachlässigt, sondern auch im regulären Wohnungsbau, beispielsweise bei drei und
mehr Wohnungen je Etage. In Untergeschossen addiert sich zu den stehenden Luftmassen im
hinteren Teil der Räume und deren Feuchtigkeitsgehalt noch der aus dem Erdreich durch den
Boden diffundierende Wasserdampf. Der Gesamtwassergehalt der Raumluft erreicht dadurch
Werte, die an allen organischen Stoffen Schimmel wachsen lassen. Leder wird bevorzugt von
Schimmel befallen, aber auch Matratzen, Teppiche, ja sogar Tapeten und Wandanstriche.
Auffälliges Merkmal dieser Schimmelzucht ist der Modergeruch. Feinnasige Zeitgenossen
nehmen diesen Muff an Betroffenen und deren Kleidung auch außer Haus wahr.
Die Dampfdiffusion aus dem Erdreich könnte durch eine Abdichtung auf der Grundplatte des
Untergeschosses und an den Außenflächen der Umfassungswände mit alukaschierten und
verschweißten Bitumenbahnen unterbunden werden. Der Aufwand wird selbst von Baufachleuten
leider als überflüssig betrachtet. Dies kann aber schlecht ausgehen, wenn der Bauherr
später Planungsfehler rügt. Dagegen kann sich der Planer nur schützen, wenn er aus fachlicher
Kompetenz den Unfug nicht dampfgesperrter und nicht querlüftbarer Einliegerwohnungen
von vornherein ablehnt.
Die noch laufende steuerliche Förderung unsozialer Halbkellereinliegerwohnlöcher war ein
politischer Fehlgriff, der nicht auch noch „Murks am Bau“ rechtfertigt.
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